Fledermäuse
Zwischen Faszination und Vorurteil




Rund um das geheimnisvolle Leben der Fledermaus hat sich über die Jahrhunderte hinweg ein dichtes Netz aus Mythen und Sagen, Vorurteilen und Ängsten gesponnen. Doch mit dem wahren Leben der einzigen fliegenden Säugetiere hat dies nur wenig zu tun. Fledermäuse sind nicht angriffslustig und erst recht trinken sie kein Menschenblut. Im Gegenteil: Alle in Deutschland lebenden Fledermausarten sind friedliche Insektenfresser deren Anwesenheit ganz in unserer Nähe meist unbemerkt bleibt!
Heimische Fledermäuse keine Träger des neuartigen Coronavirus
Aktuell werden immer wieder Fledermäuse mit dem neuartigen Coronavirus, das die Erkrankung Covid-19 auslösen kann, in Verbindung gebracht. Angst davor, dass Fledermäuse in Deutschland Menschen anstecken könnten, braucht jedoch niemand zu haben. Denn es gibt keine Belege dafür, dass die in Deutschland heimischen Fledermäuse Träger jenes Corona-Stammes sind, dem auch das Coronavirus SARS-CoV-2 entstammt. Dieses Virus ist neuartig und wird von Mensch zu Mensch übertragen. Um sich und andere zu schützen, sollte man sich daher an die öffentlich ausgerufenen Schutzmaßnahmen halten.
Hier gibt´s weitere Informationen rund um FledermäuseKeine Angst vor Fledermäusen
SWR-Beitrag in der Landesschau
Die Kobolde der Nacht sind in Gefahr
Nahezu alle Fledermausarten Deutschlands stehen auf der Roten Liste und ihr Fortbestand ist gefährdet. Die Ursachen für die starke Gefährdung der Fledermäuse sind vielseitig: zahlreiche Fledermäuse fallen dem Straßenverkehr oder Windenergieanlagen zum Opfer, der Einsatz von Pestiziden führt zum Entzug der ihre Nahrungsgrundlage, oder Biotope und ihre Quartiere werden zerstört
Leider wurde in der Vergangenheit viel zu wenig auf die Schutzbedürftigkeit der kleinen Flugakrobaten geachtet. Durch Bau- und Sanierungsmaßnahmen an Gebäuden sind an vielen Orten Fledermausquartiere vernichtet worden und Kolonien sind erloschen. Besonders die langfristigen Sanierungsstrategien für Gebäudehüllen stellen ein Problemfeld für den Fledermausschutz dar. Es wäre wünschenswert, dass die Zusammenarbeit von Naturschützer*innen mit Hausbesitzer*innen, Architekt*innen und Handwerker*innen realisiert und verbessert werden könnte. Aber auch der natürliche Lebensraum unserer Waldfledermäuse (z.B. Großer Abendsegler, Wasserfledermaus oder Bechsteinfledermaus), welche verlassene Spechthöhlen, ausgefaulte Äste, Blitzspalten oder andere Hohlräume in Bäumen als Quartiere nutzen, geht immer mehr verloren.
Der NABU Rheinland-Pfalz hat es sich daher durch mehre Projekte zur Aufgabe gemacht, diese besonderen Tiere zu schützen.
Arten in Rheinland-Pfalz
Von 25 in Deutschland heimischen Fledermausarten findet man 22 in Rheinland-Pfalz. Ehemals ansässige Arten sind heute hier ausgestorben. So zum Beispiel auch die Kleine Hufeisennase. Ihre größere Verwandte, die Große Hufeisennase, sucht nur noch in kleinen Zahlen Überwinterungsquartiere bei uns auf. Wochenstuben gibt es bei uns nicht mehr. Erfahren Sie hier mehr über unsere rheinland-pfälzischen Fledermausarten.
Vielen Menschen in Rheinland-Pfalz ist das Projekt „Fledermäuse Willkommen!“ noch ein Begriff. Das erfolgreiche Artenschutzprojekt geht nun in die
zweite Runde.
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Durch die Daten der Detektoren können wertvolle Informationen zum Zugverhalten generiert werden. Außerdem wird auf die Anwesenheit und die Nützlichkeit unserer Fledermäuse aufmerksam gemacht und so auch Ihre Akzeptanz gefördert. Mehr →
Helfen Sie uns einen Überblick über die Schlüsselquartiere der Fledermäuse zu erhalten. Melden Sie uns Wochenstuben und Winterquartiere an Ihrem Haus und informieren Sie uns jährlich über deren Zustand. Mehr →
Fledermausexkursionen sind beliebt bei Groß und Klein. Der NABU Rheinland-Pfalz möchte das Durchführen solcher Exkursionen unterstützen. Daher bieten wir zahlreiches Material – zusammengefasst in der Fledermaus-Exkursionsbox – an. Mehr →
Das Mayener Grubenfeld zählt zu den bedeutendsten Fledermaus-Quartieren in Mitteleuropa. Bislang konnten hier 17 Fledermausarten nachgewiesen werden. Durch das Naturschutzgroßprojekt des NABU Rheinland-Pfalz wurde dieses einmalige Quartier gesichert. Mehr →