Nationalpark Hunsrück-Hochwald
"Natur einfach Natur sein lassen"
Rheinland-Pfalz mit 42 % und das Saarland mit 36 % bewaldeter Fläche gehören zu den waldreichsten Bundesländern Deutschlands. Bis 2015 hatten einzig diese beiden Bundesländer keinen Nationalpark. Das hat sich an Pfingsten 2015 geändert. Da wurde der länderübergreifende Nationalpark Hunsrück-Hochwald eröffnet. Der Nationalpark befindet sich zu 90% in Rheinland-Pfalz und zu 10% im Saarland. Der NABU Rheinland-Pfalz und der NABU Saarland waren am großen Eröffnungswochenende vor Ort dabei.
Lage
Wie der Name bereits andeutet, befindet sich der Nationalpark Hunsrück-Hochwald im südwestlichen Hunsrück und umfasst Teile des Hochwalds. Die knapp 10.000 ha liegen rund um den 816 m hohen Erbeskopf zwischen Hermerskeil und Nonnweiler im Westen und Idar-Oberstein und Herrstein im Osten. In diesem Gebiet haben nur zwei Straßen eine nennenswerte „zerschneidende“ Wirkung (B269 und B422), wodurch das Gebiet des Nationalparks in dieser Hinsicht weitgehend ungestört ist. Umschlossen wird der Nationalpark von dem bereits bestehenden 205.000 ha großen Naturpark Saar-Hunsrück.
Naturraum
Das Gebiet, auf dem sich der Nationalpark befindet, ist durch große Höhen-und Klimaunterschiede gekennzeichnet. Hier finden sich im Devon gebildete Taunusquarzite aus welchen basenarme Braunerden entstanden sind. Dass der Naturraum um den Nationalpark etwas Einzigartiges ist, hat das Bundesamt für Naturschutz bereits vor der offiziellen Ausweisung erkannt: das Gebiet ist ein „Hotspot der biologischen Vielfalt“ (Nr. 13: Saar-Ruwer-Hunsrück, Hoch- und Idarwald und Oberes Nahebergland). Die großen zusammenhängenden und altholzreichen Buchenwälder und Fichtenforste bieten Lebensraum für verschiedenste Arten. Die Region ist so zum Beispiel Heimat für den Schwarzstroch, die Bechsteinfledermaus, den Schwarzspecht, den Rauhfußkauz oder die Wildkatze. Fast die Hälfte der vorkommenden Laubbäume sind Buchen und 24% der Bäume sind älter als 120 Jahre. Bereits zur Ausweisung waren 529 ha Naturschutzgebiet und 2.273 ha FFH-Gebiet. Die sogenannten Hunsrückbrücher, Hangmoore und Quarzitschutthalden (Rosshalden) sind charakteristisch für die Nationalparkregion. Hier sind Waldlebensräume eng mit Feuchtwiesen und Magerrasen verbunden und es existiert eine Vielzahl naturnaher Mittelgebirgsbäche und Stillgewässer. Dies fördert eine außergewöhnliche Artenvielfalt. So findet man hier beispielsweise Sonnentau, Königsfarn oder auch die Moosbeere.
Der NABU begrüßte und begleitete die Ausweisung des Nationalparks Hunsrück-Hochwald von Beginn an. Es ist von großem Interesse Natur ohne jegliche Wertung Natur sein zu lassen. Neben der Einhaltung des eigentlichen Schutzzwecks des Nationalparks beteiligt sich der NABU ebenso an dem Aufbau von Bildungsangeboten, sowohl im Kinder- und Jungendbereich als auch für Erwachsene. Es ist wichtig, dass Nationalparke auch als Lern- und Erlebnisort dienen. Denn wir Menschen müssen Verständnis haben, um den Nationalpark zu schätzen und zu schützen.
Weiterführende Links:
Pressemitteilungen zum Nationalpark
NABU Rheinland-Pfalz fordert Ansiedlung attraktiver Arten im Nationalpark Hunsrück-Hochwald vom 01.04.2015
April, April! NABU Rheinland-Pfalz zieht gestern gestellte Forderung zurück vom 02.04.2015
Eröffnung des Nationalparks Hunsrück-Hochwald vom 22.05.2015
NABU/NAJU-Projekt: Hunsrück-Hochwald: Wir bilden die Zukunft! vom 19.06.2015
NABU-Delegierte besuchen Nationalpark Hunsrück-Hochwald vom 22.07.2015
Gelungene Wildlife-Seminare im Nationalpark Hunsrück-Hochwald vom 23.07.2015
Neue Juniorranger braucht der Nationalpark Hunsrück-Hochwald vom 16.09.2015
Wildlife-Wochenenden in Rheinland-Pfalz vom 10.03.2016
Nationalpark Hunsrück-Hochwald: Wir bilden die Zukunft vom 07.07.2016