Ziele
Naturschutzgroßprojekt Mayener Grubenfeld
Die langfristige Sicherung und der Erhalt des europaweit bedeutenden Mayener Fledermausstollens kann nur gelingen, wenn das Unterfangen getreu dem NABU-Leitgedanken „Für Mensch und Natur“ angegangen wird. Die naturverträgliche Nutzung des Gebietes für den Tourismus sollte daher dem Schutz der Rückzugsgebiete für die Fledermäuse nicht entgegenstehen und umgekehrt. Um dies zu erreichen, ist eine detaillierte Vermessung bzw. Kartierung der Stollen hinsichtlich ihrer Eingänge, ihrer Stabilität und ihrer Ausdehnung essentiell. Nicht mehr tragfeste Säulen wurden saniert, instabile Deckenblöcke verankert, die Eingangsbereiche stabilisiert und vergittert, und – wo erforderlich – gefährliche Einbrüche der Stollen an der Erdoberfläche abgedeckt.
Eine weitere Bedingung für den Erhalt der Fledermauspopulation ist die kontinuierliche Erfassung der Einflugwege in das Grubenfeld sowie der Nachweis möglicher Verbindungen zwischen dem benachbarten Mendiger Winterquartier. Auch die weit reichende Vernetzung über die verschiedenen Täler und geschlossenen Waldgebiete zu den Wochenstuben spielt für den Erhalt eine wichtige Rolle.
Darüber hinaus ist die Erarbeitung eines naturverträglichen Tourismuskonzepts erforderlich, bei der sowohl die Belange des Naturschutzes als auch die Interessen der touristischen Nutzung des kulturhistorisch bedeutsamen Mayener Grubenfeldes zusammengeführt werden. Dabei spielt die Thematisierung des Zusammenspiels von Bergbau und Fledermausökologie eine entscheidende Rolle. Die Menschen der nahen und weiteren Umgebung sollen über den Schatz in ihrer Nachbarschaft Bescheid wissen! Nicht umsonst gehören die angebotenen Fledermaus-Veranstaltungen, Exkursionen und Ausstellungen unserer NABU-Gruppen im ganzen Land zu wahren Publikumsmagneten.
Videoübertragungen von den Aktivitäten aus den Stollen liefern bestes Anschauungsmaterial über die Bedeutung als wichtige Lebensräume, ohne dabei die Fledermäuse durch Führungen in die Stollen zu gefährden. Zusammen mit einer Videoübertragung aus einer nah gelegenen Wochenstube des Großen Mausohrs ergibt sich ein lebendiger Biologieunterricht der besonderen Art – für Groß und Klein. Durch unsere Webcam können alle einen Einblick in die Wochenstube bekommen und beginnen, für unsere Fledermäuse zu schwärmen.
Zudem ermöglicht es eine Wanderausstellung, die unterirdische Welt in Schulen, bei Veranstaltungen des Vulkanparks oder anderer Einrichtungen darzustellen. Hinzu kommen gezielte, schonende Führungen sowie zentrale Veranstaltungen, etwa im Rahmen der europaweit begangenen Fledermausnacht (European Batnight) am letzten Wochenende im August sowie eine für Besucher zugängliche Pflegestation für verletzte Fledermäuse.
Dieses „pulsierende Herz der Fledermäuse in Mitteleuropa“ stellt eine weitere Attraktion für die Osteifel dar. Gefördert wird sie vom:
• Bundesamt für Naturschutz
• Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz
• Ministerium für Wirtschaft, Verkehr, Landwirtschaft und Weinbau
• NABU Rheinland-Pfalz