Mut zur Lücke
Hausrotschwanz ist Vogel des Jahres 2025






Weibchen des Hausrotschwanzes - NABU/Frank Derer
Knapp 143.400 Menschen haben bei der Wahl zum Vogel des Jahres mitgemacht und nach einem spannenden Kopf-an-Kopf-Rennen steht der Gewinner fest: Der Hausrotschwanz ist der neue „Vogel des Jahres“ 2025 und löst damit ab Januar den amtierenden Kiebitz als Jahresvogel ab. 43.235 Stimmen (30,2 Prozent) der Stimmen entfielen auf den Hausrotschwanz, 40.455 (28,2 Prozent) auf die Waldohreule, 22.656 (15,8 Prozent) auf den Schwarzspecht, 20.839 (14,5 Prozent) auf den Schwarzstorch und 16.205 (11,3 Prozent) auf den Kranich.
Der Hausrotschwanz (Phoenicurus ochruros) ist ein graziler Singvogel und morgens einer der ersten Vögel, der singt – schon über eine Stunde vor der Morgendämmerung. Im Herbst bekräftigt der Hausrotschwanz seinen Revieranspruch noch einmal lautstark, bevor er sich auf die Reise in den Süden in den Norden Afrikas und in den Nahen Osten macht. Hausrotschwänze sind recht schlanke Vögel und etwa 13 bis 15 Zentimeter groß. Die Männchen sind grauschwarz gefärbt, die Weibchen und junge Männchen sind eher graubraun. Am Flügel erkennt man bei den Männchen ein weißes Flügelfeld. Der lange Schwanz hat eine rostrote Färbung. Der Hausrotschwanz wird häufig mit dem ähnlichen Gartenrotschwanz verwechselt.
Ursprünglich war der frisch gekürte Jahresvogel eher im Bergland anzutreffen. Mittlerweile hat er Gebäude in Dörfern und Städten als Lebensraum erobert und ist auch in Gärten anzutreffen. Er bevorzugt eher vegetationsarme, offene Gebiete. Hausrotschwänze wirken eher scheu und etwas nervös. Sie flitzen ständig innerhalb ihres Reviers herum. Charakteristisch sind auch das Schwanzzittern und häufige Knicksen mit den Beinen. Von Hausdächern aus kann man sie beim Singen beobachten. Ihr Nest bauen Hausrotschwänze in Höhlen und Felsspalten beziehungsweise in Nischen und kleinen Öffnungen an Gebäuden.
Allerdings hat es der Hausrotschwanz durch Sanierungen zunehmend schwerer, Nistmöglichkeiten zu finden. Sein Wahlslogan lautete daher: „Mut zur Lücke!“ Als Insektenfresser ist er außerdem vom Insektenrückgang durch die intensive Landwirtschaft und naturferne Gärten stark betroffen. Seine Bestände gelten allerdings als nicht gefährdet.