Gefährdete Haube
Kiebitz ist Vogel des Jahres 2024
Auch für das Jahr 2024 wurde der Vogel des Jahres öffentlich gewählt ein Gewinner auserkoren: Der Kiebitz (Vanellus vanellus) hat mit 33.289 Stimmen und 27,8 Prozent die meisten Stimmen erhalten. Damit ist er nach dem Rotkehlchen, dem Wiedehopf und dem Braunkehlchen der vierte Jahresvogel, der öffentlich gewählt werden konnte.
Der Kiebitz (Vanellus vanellus) gehört zur Familie der Regenpfeifer und Kiebitze (Charidiae). Er hat eine tiefschwarze Kehle, eine unverwechselbare Federhaube und im Prachtkleid ein metallisch-glänzendes Gefieder. Auch mit seinem schmetterlingshaften Flug sticht der Kiebitz hervor. Viele Wähler*innen konnten sich aber sicher auch mit seinem Slogan „Wasser marsch!“ identifizieren und wählten den gefährdeten Sympathieträger nun zum „Vogel des Jahres 2024“. Während der Brutzeit präsentieren Kiebitze ein faszinierendes Balzverhalten, das aus komplexen Flugmanövern und eindrucksvollen Luftakrobatikstücken besteht. Sie verteidigen energisch ihre Nester, indem sie indringende Tiere mit akrobatischen Flügen und lautstarken Warnrufen abschrecken. Als Zugvögel durchqueren Kiebitze oft weite Strecken während ihrer jährlichen Wanderungen. Während des Winters ziehen viele europäische Kiebitze in wärmere Gefilde, insbesondere nach Westafrika südlich der Sahara.
Die taubengroße Limikole ist in ganz Deutschland verbreitet und besitzt ihre größten Vorkommen in Norddeutschland. Der Kiebitz brütet in Feuchtwiesen, Weiden und Sümpfen und kann während der Zeit des Vogelzugs bei der Rast auf Wiesen, Äckern und in Feuchtgebieten beobachtet werden. Dort sucht der Kiebitz im weichen Boden nach Insekten, Würmern und anderen wirbellosen Lebewesen. Als Bewohner feuchten Grünlandes ist der Kiebitz in Deutschland stark gefährdet, auch weil ihm die intensive Landnutzung zu schaffen macht. Auch die Intensivierung der Landwirtschaft bereitet dem Vogel des Jahres 2024 große Probleme.
Der Bestand des Kiebitzes in Deutschland geht stark zurück und wird nur noch auf 42.000 bis 67.000 Brutpaare geschätzt. In Rheinland-Pfalz zählt der Kiebitz gemäß der landesweiten Roten Liste mit nur noch 100- 200 Brutpaaren zu den vom Aussterben bedrohten Arten (RL 1) mit stark negativem Trend. Hilfsmaßnahmen für den Kiebitz können in Feuchtwiesen-Schutzprogramme auf großen zusammenhängenden Wiesenflächen und im Schutz seiner Brutgebiete bestehen.