Blaumeise an Tränke - Foto: NABU/Rita Priemer
Pilotprojekt zum Vogelmonitoring in Rheinland-Pfalz
Zum Schutz der heimischen Vogelwelt



Über den Rückgang der Bestände vieler Vogelarten ist derzeit regelmäßig zu lesen. Zahlreiche Beobachterinnen und Beobachter sind auch in Rheinland-Pfalz tagtäglich dieser Realität ausgesetzt. Dennoch reden manche Interessenvertreter diese Entwicklungen gerne klein oder leugnen sie gänzlich. Tatsächlich fehlen in der Diskussion dann auf Naturschutzseite oft belastbare Daten – gerade, wenn es um die sogenannten „Allerweltsarten“ geht. Wie genau steht es also um die Vogelbestände in Rheinland-Pfalz? Welche Arten sind besonders betroffen? Wie wirken die Schutzmaßnahmen?
Der Beantwortung dieser und anderer Fragen widmen sich Programme zur langfristigen Bestandserfassung nach einheitlicher Methodik (= Monitoring). Für den effizienten Schutz unserer Vogelarten ist es unerlässlich, deren Bestandsentwicklung möglichst genau zu kennen.
Wie kann ich beim Vogelmonitoring helfen?
Alle Personen, denen unsere Vogelwelt am Herzen liegt und/oder die gerne Vögel beobachten, können durch Teilnahme an den Monitoring-Programmen einen wichtigen Beitrag für Erhalt und Schutz unserer Vogelarten leisten. Aufgrund der Vielzahl der Erfassungsprogramme kann sich unabhängig von Vorerfahrungen grundsätzlich jede Beobachterin und jeder Beobachter am Monitoring beteiligen.
Aus Naturschutzsicht besonders wichtig ist ein Ausbau der Beteiligung am Monitoring häufiger Brutvögel (MhB), für das in Rheinland-Pfalz noch zahlreiche Probeflächen nicht vergeben sind. Das MhB befasst sich insbesondere mit weit verbreiteten Vogelarten („Allerweltsarten“), die quasi überall zu finden sind. Durch den Ausbau des MhB lassen sich beispielsweise Bestandstrends für die Feldlerche – Vogel des Jahres 2019 – ermitteln und Schutzmaßnahmen entwickeln. Zwar nehmen wir für viele Arten Bestandsrückgänge an, für Rheinland-Pfalz fehlen jedoch belastbare Daten, die das eindeutig belegen.
Ebenfalls im Aufbau befindet sich das Monitoring seltener Brutvögel (MsB). Hierbei geht es um alle Arten, die mittels MhB nicht ausreichend zu erfassen sind. Im Fokus des Pilotprojekts stehen zunächst Koloniebrüter, wie Graureiher, Saatkrähe und Uferschwalbe. Wer Brutvorkommen dieser Arten in der Nähe seines Wohnortes kennt, kann mit vergleichsweise geringem Zeitaufwand einen Beitrag zum Monitoring leisten. Weitere Zielarten sind 2019 die Zaunammer und ab 2020 die Spechte (Grau-, Schwarz-, Mittel-, Kleinspecht).
Vertiefende Informationen sowohl zum MhB als auch zum MsB finden Sie beim Dachverband Deutscher Avifaunisten (DDA).

Alle an einer Mitarbeit an diesen Programmen oder an der Erfassung weiterer Arten interessierten Beobachterinnen und Beobachter in Rheinland-Pfalz sind gebeten, sich direkt an den Projektleiter Dr. Christian Dietzen zu wenden (E-Mail: christian.dietzen@gnor.de). Dort erhalten Sie auch grundsätzliche Informationen zum Pilotprojekt „Vogelmonitoring“ sowie Antworten auf Ihre Fragen zum Thema, insbesondere wie und wo Sie sich einbringen können. Gerne informiert der Projektleiter auch vor Ort – zum Beispiel bei NABU-Gruppen oder Arbeitskreisen – über das Projekt.