Frosch schützt Frösche
NABU und Werner & Mertz aktiv für den Laubfrosch
Konzerte am Strom
Froschkonzerte sind heute in der ausgeräumten Natur Rheinhessens selten geworden, wenn nicht sogar völlig verklungen. Damit ist ein Stück Vielfalt, insbesondere in den großen Auenbereichen, verloren gegangen. Die Begradigung der Flüsse und die damit verbundene Austrocknung von Altarmen und Tümpeln haben dazu entscheidend beigetragen.
Wo sind die Frösche
In den Rheinauen bei Bingen datieren die letzten Vorkommen des Laubfrosches in den vierziger Jahren des 20. Jahrhunderts. Im nahegelegenen Ingelheim konnten bis in die siebziger Jahre hinein noch Laubfrösche beobachtet werden. Das NABU-Naturschutzzentrum Rheinauen in Bingen-Gaulsheim hat sich nun zum Ziel gesetzt, den Laubfrosch in den Rheinauen wieder heimisch zu machen.
Was können wir tun?
Doch dazu fehlt es noch an vielem. Laubfrösche benötigen eine strukturierte Landschaft, mit einer hohen Zahl an Kleingewässern auf geringem Raum. Flachwassertümpel, die sich in der Sonne rasch erwärmen, sind beliebte "Badewannen" der Frösche. Zudem bedarf es einer hohen Dynamik der Landlebensräume und Laichgewässer: Die bei Hochwasserereignissen entstehenden Temporärgewässer, die sich mit jeder Überflutung verändern oder verlagern, stellen solche Dynamikerscheinungen dar.
Der NABU hat das Ganze im Blick
Will man den Laubfrosch also wieder heimisch machen, genügt es nicht, hier und da kleine "Froschtümpel" auszuheben oder kleinere Wiesen zu vernässen. Genau hier setzt die Arbeit des NABU-Naturschutzzentums an: Im Rahmen einer Gesamtkonzeption zur Entwicklung der Rheinauen zwischen Mainz und Bingen soll die Auenlandschaft des Rheins wieder in einen Zustand überführt werden, der die Wiederansiedlung des Laubfroschs möglich macht.
Umfassender Schutz
Das Ziel ist die langfristige Anbindung der Aue an den Rhein und die Nutzung von Hochwasserereignissen als gestaltendes Element. Dies wird begleitet von der Anlage von Tümpeln, dem Kauf von Land in der Aue, der Wiedervernässung von Wiesen und der Schließung von Drainagen, wodurch ein zu schnelles Entwässern der Aue nach einem Hochwasser verhindert werden soll. Darüber hinaus setzt sich das NABU-Naturschutzzentrum aber auch auf allen Ebenen der Politik für eine breite Akzeptanz der Rheinauenkonzeption ein. Mittels einer intensiven Öffentlichkeitsarbeit, deren Ziel die Schaffung einer breiten Akzeptanz in der Bevölkerung vor Ort darstellt, versuchen die Mitarbeiter des NABU die Menschen für die Probleme des Laubfrosches und der Aue zu sensibilisieren.
All diese Maßnahmen sollen es dem Laubfrosch ermöglichen, seine früheren Lebensräume wieder zu besetzen. Nicht zuletzt ist das Vorkommen des Laubfrosches auch eine Voraussetzung für die Wiederansiedlung des Weißstorches, ein Vorhaben, welches von vielen NABU-Gruppen betrieben wird.
Gelingt es dem NABU diese Vorstellungen umzusetzen, werden Froschkonzerte wohl bald wieder zum Alltag in den Rheinauen gehören.
Das Laubfroschprojekt wird finanziell unterstützt durch die Firma Erdal/Rex, Mainz mit der Initiative:"Frosch schützt Frösche". Der Ankauf einer Wiese für den Laubfrosch wurde durch eine Privatspende und eine Förderung durch die Stiftung Natur und Umwelt Rheinland-Pfalz ermöglicht.
Weitere Informationen zum Projekt "Frosch schützt Frösche"
gibt es beim
Naturschutzzentrum Rheinauen
An den Rheinwiesen 5
55411 Bingen-Gaulsheim
Tel. 06721 14367
E-Mail: Kontakt@NABU-Rheinauen.de
Öffnungszeiten:
Mo.-Fr. 9.00-16.00 Uhr und nach Vereinbarung