Wenn schon Eier, dann Bio!
Der NABU Rheinland-Pfalz rät anlässlich zum Osterfest zum Bio-Ei




Öko-Eier - Foto: NABU/Sebastian Hennigs
10.4.2019 Auf Eier in Bioqualität macht der NABU Rheinland-Pfalz zu Ostern aufmerksam. Bio-Eier werden als einzige Tier- und Umweltgerecht erzeugt, da sie weder eine konventionelle Tierhaltung noch den regelmäßigen Einsatz von Antibiotika benötigen. Außerdem verzichten die Bauern auf den Einsatz von importiertem Soja als Futtermittel, was nicht nur im Hinblick auf den Transportweg wichtig ist, sondern auch auf die weniger Nitrathaltigen Hinterlassenschaften der Hennen.
Damit genügend Eier zu Ostern bemalt und versteckt werden können, müssen die Hühner ein Ei nach dem anderen legen. Selbst in der Turbo-Massentierhaltung schaffen die Hennen höchstens 300 Eier pro Jahr. Der NABU Rheinland-Pfalz rät, zu Ostern möglichst regionale tier- und umweltgerecht erzeugte Eier zu kaufen. „Der Zahlencode auf den Eiern gibt Auskunft über ihre Herkunft“, erklärt Fiona Brurein, Referentin für Öffentlichkeitsarbeit des NABU Rheinland-Pfalz. „Nur Eier mit einer „0“ als erste Ziffer stammen aus gesunder, ökologischer Freilandhaltung. Eier mit der Ziffer „3“ werden in tierquälerischer Kleingruppenhaltung produziert. Letztere sind kaum noch im Einzelhandel zu finden, sondern werden in der industriellen Produktion weiterverarbeitet.“
Auch wenn die Verbraucher immer öfter zu Bio- oder Freilandeiern greifen, werden noch immer viele Tiere in zu engen Käfigen gehalten. „Dort hat ein Huhn zum Leben gerade einmal eine Fläche von 800 Quadratzentimetern in einer Gruppengröße von bis zu 60 Tieren zur Verfügung. Das ist doch Quälerei“, findet Brurein. „Vielen ist gar nicht bewusst, dass sie mit Eiernudeln und Mayonnaise diese Tierhaltung unterstützen.“, gibt die sie zu bedenken. Verbraucherschützer und der NABU fordern schon lange eine vollständige Kennzeichnungspflicht auch von verarbeiteten Eiern.
Doch nicht nur das fehlende Tierwohl stört den NABU an den Nicht-Bio-Eiern: „Auch wenn die Tiere im Tageslicht herumlaufen und scharren dürfen, bleibt in den konventionellen Betrieben das Problem des massiven Antibiotika-Einsatzes und der Umweltbelastung durch Futtermittel und Gülle.“, so Brurein. Massen an Tieren brauchen eben auch Massen an Futter – meist gentechnisch veränderte Sojabohnen aus der dritten Welt. Einmal verdaut, werden diese Massen zum Entsorgungsproblem und vergiften das Grundwasser mit Nitraten. Und Massen an Tieren auf engem Raum sind anfällig für Krankheiten, weshalb Sie regelmäßig Antibiotika bekommen.
Nach Ansicht des NABU sollten Bio-Eier nicht nur zur Osterzeit, sondern auch als tägliches Frühstücksei bevorzugt werden. Den etwas höheren Preis sollten die Verbraucher nicht scheuen.
Hintergrund-Info:
Einen Überblick über die verschiedenen Haltungsformen und Produktionsweisen von Hühnereiern gibt der europaweit gültige Zahlencode. Er gibt Auskunft darüber, woher ein Ei stammt. Vor allem auf die erste Ziffer kommt es an: Das Ei mit der Null als erster Ziffer kommt aus ökologischer Freilandhaltung und ist damit unter den Aspekten Gesundheit sowie Tier- und Umweltschutz einwandfrei. Das Ei mit einer Eins stammt ebenfalls aus Freilandhaltung, die Hühner bekommen allerdings nicht unbedingt ökologisches Futter und haben auch weniger Platz. Das Ei mit der Zwei als erster Ziffer kommt auch aus einem Bodenhaltungsbetrieb, jedoch mit geschlossenen Ställen. Auch sind hier Antibiotika im Futter erlaubt. Immerhin können sich die Tiere noch frei bewegen, flattern und scharren wie es ihrer Natur entspricht. Das Ei mit der Drei schließlich stammt aus Kleingruppenhaltung . Nach den Ziffern 0, 1, 2 oder 3 steht ein Kürzel, das das Herkunftsland angibt. Das Kürzel DE bezeichnet Eier aus Deutschland. Darauf folgt die Kennung des Bundeslandes. Rheinland-Pfalz hat die Kennung 07.
Beschriftung auf Eiern:
- 0 : ökologische Erzeugung: Stallfläche 0,16m²/Henne; Auslauf 4m²; Maximal 3000 Legehennen pro Stall; Futter aus ökologischem Anbau, Gentechnik verboten, künstliche Beleuchtung ist auf insgesamt max. 16 Stunden/Tag begrenzt.
- 1 : Freilandhaltung: Stallfläche 0,11m² /Henne; Auslauf 4m²
- 2 : Bodenhaltung: Stallfläche 0,11m² /Henne; Maximal 6000 Legehennen pro Stall
- 3 : Kleingruppenhaltung : 0,08 m² /Henne, Maximal 60 Hennen/Käfig.